Workshop — Kollektiv „Mikro-kit“

Workshop

Sammlung der schier verlorenen Dinge

Mikro-kit | Magali Tosato, Lydia Dimitrow, Benjamin Dimitrow, Larissa Jenne
Was immer wir auch verlieren, es hinterlässt Spuren. In uns, aber auch um uns. Einiges davon hüten wir vielleicht wie einen Schatz, anderes wollen wir lieber abschütteln. Ein altes Foto, ein abgebrochener Henkel, ein Eselsohr in einem Buch, ein rund geschliffener Stein vom Strand. Ein Möbelstück, ein Brief. Was erzählen uns diese Überreste unserer Verluste? Was kann jemand anderes in ihnen lesen?
In einer Sammlung der schier verlorenen Dinge versammelt das Kollektiv mikro-kit Fundstücke realer persönlicher Verluste und versieht sie mit einer fiktiven Provenienz. Aus womöglich schmerzhaften Leerstellen entsteht etwas Neues, Spuren anderer werden zur Inspiration für eigene Geschichten – und legen so vielleicht sogar Verluste frei, die vorher verschüttet waren.

Call for photos
Wir, das Kollektiv mikro-kit, laden alle Interessierten sowie die Teilnehmenden und die Besucher:innen des Festivals ein, uns ihre Fundstücke des Verlorenen zu schicken.
Wir suchen Fotos von Objekten, die entweder ganz konkret oder auch symbolisch im Zusammenhang mit einem persönlichen Verlust stehen. Das kann ein Familienerbstück sein, ein eingedellter Kronkorken, ein Häufchen Sand. Was kann man alles verlieren? Einen Menschen, eine Freundschaft, ein Zuhause, eine Gewissheit, eine Fähigkeit?
Zu den eingesandten Fotos schreiben Autor:innen dieses Festivals in einem fiktiven Rekonstruktionsprozess die Geschichte, die hinter dem jeweiligen Gegenstand stecken könnte. Bilder und Texte finden Eingang in eine Ausstellung, die im Rahmen des Festivals präsentiert wird.

Die Fotos können hier hochgeladen werden.

Workshop
In einer zwei- bis dreistündigen Werkstatt laden wir die Workshopteilnehmenden ein, sich mit uns auf einen solchen Rekonstruktionsprozess einzulassen. Dabei wird der Fokus unserer gemeinsamen archäologischen Arbeit auf der Auswertung von Fundstücken liegen. Anhand von Gegenständen, die in einem realen Zusammenhang zu einem persönlichen Verlust stehen, versuchen sich die Teilnehmenden an der Beschreibung und Interpretation der Objekte. Wie sehen sie aus? Wie alt sind sie, wie fühlen sie sich an, wie sind sie gemacht? Wem könnten sie gehört haben? Und welche Geschichten können sie uns erzählen? Gemeinsam wagen wir eine literarische Annäherung und legen mit den Mitteln von Fiktion fremde, aber auch eigene Verlusterfahrungen frei.
Vorkenntnisse im kreativen Schreiben sind nicht erforderlich; die (Zwischen-)Ergebnisse des Workshops können (aber müssen nicht) im Anschluss Teil unserer Festival-Ausstellung werden.

Zur Anmeldung geht es hier